"Kunst muss nicht zum Sofa passen."
Sagt man so. Kann sie ja aber, zum Sofa passen, mein ich.
Nur weil ich mir Gedanken zur Farbpalette mache, ist das Gemälde, was ich mir für mein Wohnzimmer aussuche, nicht weniger wertvoll. Vorausgesetzt die Farbe meines Sofas ist nicht mein einziger Maßstab. Dann kann ich auch mit einem Poster, das halt irgendwie passt, die kahle Wand aufpeppen.
Wenn ich Kunst kaufe, ob nun handgemachtes Original oder als Reproduktion, will ich ja noch etwas mehr: völlig hin und weg sein zum Beispiel. Mich mit jedem Blick neu verlieben.
Puh, nicht so einfach.
Ich denke, hier ist Ausdauer in der Suche gefragt, eine klare Vorstellung von dem, was man erreichen will und was man mag, und ein gutes Auge (wem davon was fehlt, kann sich Hilfe suchen). Und dann … ja, dann findet man vielleicht das Bild, das einen umhaut und gleichzeitig das i-Tüpfelchen der Einrichtung bildet.
Handgemacht.
Ich liebe handgemacht.
Nicht so verwunderlich, weil ich auch selbst gerne kreiere und dabei immer wieder neue Medien ausprobiere. Aber gerade dann, wenn ich zu einem Material keinen besonderen Draht habe und mir das Könnte-ich-ja-auch-selbst-machen-Gefühl fehlt, gerade dann schätze ich, dass andere Menschen ihre Werke nicht nur zeigen, sondern auch zum Verkauf anbieten.
Mit etwas Glück kommt eins dann zu mir nach Hause.
Wie zum Beispiel diese wunderhübsche kleine Keramikschale, auf der Innenseite mit grün-blauer Lasur und außen verspielten Schnörkeln. Jemand hat die Zeit investiert, zu lernen, wie man töpfert, und hat sich ein Design überlegt und umgesetzt, das (in meinen Augen) perfekt ist als Wasserbecher fürs Aquarellieren, und ich kann die Schale jetzt verwenden, um selbst etwas zu kreieren.
Inspirierend.